Was zeichnet einen guten Arbeitgeber aus? Unternehmen wissen, dass motivierte und engagierte Mitarbeiter überdurchschnittliche Leistungen erbringen, treu sind und gerne zur Arbeit kommen. Dafür müssen sie ihnen einiges bieten.

Während Unternehmen früher in der komfortablen Position waren, sich aus einer großen Zahl an Bewerbern den geeignetsten Kandidaten auszusuchen, läuft es heute andersherum: Gut ausgebildete Fachkräfte wählen den Arbeitgeber aus, der am besten zu ihnen passt. Der demografische Wandel macht es möglich. Die geburtenstarken Jahrgänge gehen nach und nach in Rente und es kommen nicht mehr so viele junge Menschen nach, um diese Lücken zu schließen. Der technologische Fortschritt und die Automatisierung von Aufgaben und Prozessen führen zwar dazu, dass einige Stellen gar nicht mehr nachbesetzt werden müssen, Engpässe gibt es trotzdem. Haben Unternehmen und Bewerber einmal zusammengefunden, gilt es, den Mitarbeiter zufrieden zu machen und möglichst lange zu halten. Auch das ist gar nicht so einfach: Eine globale Studie zur Mitarbeiterzufriedenheit von Peakon zeigt, dass fast jeder vierte Deutsche unmotiviert ins Büro geht. Wenig motivierte Mitarbeiter kündigen eher. Und sie werden öfter krank. Das kostet Unternehmen wiederum viel Geld.

Was müssen Unternehmen also tun, um „Employer of Choice“ zu werden – und zu bleiben? Kostenfreie Getränke für alle, Yoga- und Englischkurse klingen attraktiv, stehen aber nicht an oberster Stelle der Wunschliste von Mitarbeitern.

1. Eine angenehme Arbeitsatmosphäre: In diesem Bereich kommen viele Faktoren zusammen. Zum einen sind das die Arbeitsbedingungen – ein Arbeitsplatz, der so ausgestattet ist, dass Mitarbeiter ihren Aufgaben nachgehen können. Zum anderen eine Unternehmenskultur, die sind durch eine Vertrauens-, Feedback- und Fehlerkultur sowie eine transparente Kommunikation auszeichnet. Einen wesentlichen Beitrag zur Mitarbeiterzufriedenheit leistet zudem ein gutes Verhältnis zum Chef und zu den Kollegen. Wertschätzung und Respekt sind hier grundlegende Werte. Mitarbeiter, die aktiv an Entscheidungen beteiligt werden und ein Mitspracherecht haben, wissen das zu würdigen.
2. Möglichkeiten der Weiterentwicklung und Weiterbildung: Viele Mitarbeiter wünschen sich eine Perspektive im Job und wollen sich verwirklichen. Für eine Möglichkeit, im Unternehmen aufzusteigen und Karriere zu machen, sind sie bereit, sich persönlich und fachlich weiterzuentwickeln. Unternehmen sollten sie dabei unterstützen. Das gelingt einerseits über ein individuelles Weiterbildungsangebot mit Schulungen, die zu den Vorkenntnissen und Zielen des Mitarbeiters passen. Andererseits über abwechslungsreiche und herausfordernde Arbeitsaufgaben im Alltag, bei denen Mitarbeiter die Verantwortlich übernehmen und Entscheidungen treffen dürfen.
3. Work-Life-Balance: Besonders junge Arbeitnehmer wollen zeitlich und örtlich flexible arbeiten, um Beruf und Freizeit bestmöglich miteinander zu verbinden. Viele wünschen sich daher, nicht nur in Krisenzeiten, sondern auch danach regelmäßig von zu Hause zu arbeiten. Unternehmen sollten Konzepte entwickeln, welche die Work-Life-Balance fördern. Im Mittelpunkt stehen Maßnahmen, die zu einer intelligenten Verteilung der Arbeitszeit und zu einer ergebnisorientierten Leistungserbringung führen. 
4. Authentizität und Nachhaltigkeit: Mitarbeitern wird das ökologische Image ihres Arbeitgebers immer wichtiger. Dass sich Unternehmen aus ethischer Verantwortung um die Umweltverträglichkeit ihrer Produkte und Verfahren bemühen, ist gerade für besonders talentierte Studierende, Uniabsolventen und Berufseinsteiger bei der Berufswahl mehr wert als ein möglichst hohes Gehalt, ein sicherer Arbeitsplatz oder ein internationales Arbeitsumfeld. Gleiches gilt für die soziale Nachhaltigkeit im Unternehmen, was den Umgang mit Mitarbeitern und Stakeholdern angeht – dieser sollte wertebewusst auf Augenhöhe stattfinden.

 

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