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Der perfekte Arbeitsplatz
Lange Zeit waren Gehalt und Aufstiegschancen die größten Motivatoren für Arbeitnehmer. Mittlerweile hat sich die Arbeitswelt verändert und andere Aspekte werden wichtiger. Betriebliches Gesundheitsmanagement trägt entscheidend dazu bei, viele dieser Wünsche – und Pflichten – zu erfüllen.
Jeder vierte Deutsche fühlt sich gestresst, durch Corona mehr denn je. Das ist ein zentrales Ergebnis der aktuellen TK-Studie „Entspann dich, Deutschland“1. Der Beruf, der hohe Anspruch an sich selbst und die schwere Krankheit von jemand Nahestehendem sind die häufigsten Gründe für Stress. Im Job gilt: Zu viel Arbeit, eine hohe Wochenarbeitszeit, Termindruck und Hetze sowie Unterbrechungen und Störungen wirken sich negativ auf die Gesundheit aus. Sozialarbeitern und -pädagogen, Haus- und Familienpflegern und Heilerziehungserziehern sind die Berufe, in denen sich Menschen besonders erschöpft fühlen2.
Stress erhöht Ausfallzeiten
Während positiver Stress dazu führt, dass Menschen leistungsfähiger und Aufgaben als spannend empfunden werden, kann ein „zu viel“ auf Dauer krank machen. Unternehmen bekommen die Effekte durch einen steigenden Krankheitsstand von jährlich durchschnittlich 18,5 Tagen zu spüren. 2020 hatten die psychisch bedingten Fehlzeiten mit 20 Prozent erneut den höchsten Anteil; gerade psychische Leiden verursachen besonders lange Ausfallzeiten. Laut dem iwd3 belaufen sich die Kosten der Unternehmen für Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall auf insgesamt 67,5 Milliarden Euro. Dauerstress ist zudem ein wesentlicher Kündigungsgrund. Beides, Arbeitsunfähigkeit und Kündigung, ist in Zeiten des demografischen Wandels und Fachkräftemangels immer schwerer zu kompensieren4.
Lebensqualität und Unternehmenserfolg gleichzeitig erhöhen
Betriebliches Gesundheitsmanagement hilft, das Arbeitsumfeld mitarbeiterorientiert zu verbessern. Arbeitgeber sollten in langfristig und nachhaltig gesunde Arbeitsstrukturen und -verhältnisse und in die Unternehmenskultur investieren. Denn: Menschen, die nie, selten oder manchmal gestresst sind, sind im Job und insgesamt mit ihrem Leben zufriedener1. Und damit einsatzbereiter, engagierter, belastbarer und loyaler4 – auch in Krisenzeiten. Untersuchungen zeigen zudem, dass durch präventive Maßnahmen krankheitsbedingte Fehlzeiten um ein Viertel sinken5. Gleichzeitig kann ein Wohlfühlen am Arbeitsplatz die Identität und das Selbstwertgefühl stärken, zu sozialer Anerkennung und zum Aufbau von Kompetenzen führen. Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) trägt damit entscheidend zur Lebensqualität sowie zu Arbeitsgeberattraktivität und Unternehmenserfolg bei.
Gesundheitsangebote individuell gestalten
Betriebliches Gesundheitsmanagement baut idealerweise systematisch auf drei sich ergänzenden Säulen auf: Gesundheits- und Arbeitsschutz, Betriebliches Eingliederungsmanagement sowie Betriebliche Gesundheitsförderung. Unternehmen sind zum Teil gesetzlich dazu verpflichtet, entsprechende Maßnahmen zu implementieren. Dazu gehören beispielsweise die Gestaltung von Arbeitstätigkeiten, Arbeitsintensität und Arbeitszeiten zum Schutz der psychischen und körperlichen Gesundheit sowie die Wiedereingliederung von Beschäftigen nach Arbeitsunfähigkeit. Damit Mitarbeitende gesundheitsfördernde Angebote wie Laufgruppen, Ernährungsberatungen und Stresspräventionskurse nutzen, sollten sie individuell auf den Einzelnen zugeschnitten, leicht in den Arbeitsalltag integrierbar und freiwillig sein.
1 TK-Stressstudie 2021 „Entspann dich, Deutschland“
2 WIdO Fehlzeiten-Report 2021
3 Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft bzw. Dachverband der Betriebskrankenkassen, Der Krankenstand in Deutschland, 2022
4 Globale Umfrage der Online-Stellenbörse Monster 2014 unter Angestellten
5 Studie zu Unternehmenskultur, Arbeitsqualität und Mitarbeiterengagement, psychonomics im Auftrag des Bundesarbeitsministeriums, 2010